Autonomietraining – größere Überlebenschancen bei Krebs

Durch die Heidelberger Prospektive Interventionsstudie konnte erstmals nachgewiesen werden, welche physischen und psycho-sozialen komplexen Wechselwirkungen bei der Krebsentstehung im Sinne von Krankheitsentstehungsmustern eine Rolle spielen. Diese Forschung zeigte, dass viele psycho-soziale Faktoren eine Schlüsselrolle in der Krebsentstehung und Krebsbekämpfung spielen und es von daher notwendig ist, eine Methode zu entwickeln, die auch in diesen beiden Bereichen und ihrer komplexen Wechselwirkungen Effekte zeigt. Anhand dieser empirischen Forschungen wurde das Autonomietraining entwickelt. Das Autonomietraining ist kein Ersatz für die physischen (somatischen) Therapiemethoden der Medizin, sondern eine notwendige Ergänzung.

In der Heidelberger Prospektiven Interventionsstudie erfasste man in den 70er Jahren ca. 40000 Menschen, von denen 10, 20, 30 oder 40 Jahre später die Krankheits- oder Todesursache erfasst wurde. Da man nicht nur wie üblich einen oder zwei oder drei Risikofaktoren untersuchte (z. B. Rauchen, Ernährung, Asbest usw.), sondern viele Dutzende Faktoren, konnte man erkennen, dass die Krebsentstehung meistens ein sehr komplexes Muster hat und dass bei Krebs häufig seelische und soziale Muster eine große Rolle zu spielen scheinen.

Aus psycho-sozialer Sicht wurden vor allem Stresssituationen immer wieder identifiziert, in denen ein Mensch das Gefühl hat, einen geliebten Menschen (Mutter, Vater, Ehepartner, Vorgesetzten) oder ein Lebensziel nicht zu erreichen, oder endgültig keine Liebe und Anerkennung zu bekommen und stattdessen Abweisung (finale Isolation) erfahren hat. Aber die Person ist ihrerseits nicht in der Lage, sich von dem ersehnten Menschen innerlich zu distanzieren, dabei kommt es zu innerer Verzweiflung, seelisch-körperlicher Erschöpfung, negativen Erlebnissen, Hoffnungslosigkeit usw. Diese in den Langzeitstudien immer wieder gefundenen Muster bei Krebspatienten zeigten immer mehr die Notwendigkeit nach einem ergänzenden Ansatz der Krebsprävention und Krebsbekämpfung, durch den man neben den bestehenden somatischen Therapiemöglichkeiten der modernen Krebsforschung auch die inneren psycho-sozialen zerstörerischen Stresssituationen umwandeln könnte.
Anhand der Entdeckung dieser komplexen Muster der Krebsentstehung hat Professor Grossarth-Maticek in Zusammenarbeit mit den weltweit renommiertesten interdisziplinären Forschern, wie z. B. Prof. Dr. Eysenck, Prof. Dr. Stierlin, Prof. Dr. Bastiaans und Prof. Dr. Rakic, das Autonomietraining entwickelt, das genau bei den psycho-sozialen Risikofaktoren sinnvoll ansetzen kann.
In den danach folgenden Jahren konnten viele Experimente (Interventionsstudien) gemacht werden, in denen die Wirksamkeit des Autonomietrainings bei Krebs und damit der Überlebenschancen sowohl in der Krebsprävention als auch Krebsbekämpfung nachgewiesen werden konnten.

Um letztendliche Sicherheit der Wirksamkeit des Autonomietrainings zu bekommen, wurden in der Heidelberger Interventionsstudie immer zwei Gruppen gebildet, die per Zufall zugeordnet wurden (Randomisierung). Die eine Gruppe der Krebspatienten bekam herkömmliche medizinische Krebstherapie ohne Autonomiegespräch, die andere Gruppe bekam herkömmliche medizinische Krebstherapie mit Autonomietraining. Die Resultate haben nicht nur den letztendlichen Beweis für die Richtigkeit der Theorie geliefert, sondern auch für eine große Überraschung gesorgt. Krebspatienten, die nur ein Autonomiegespräch ergänzend bekamen, hatten bessere Chancen im gesamten Verlauf der Krankheit und lebten im Durchschnitt mehr als  zwei Jahre länger (s. Studien).

Wenn es im Autonomietraining gelingt, durch eine Neugestaltung der Kommunikation die Quellen von emotionalem Leid aufzulösen und Aktivitäten in Richtung bedürfnis- und fähigkeitsadäquater Anregung zu erreichen, dann ändert sich ein komplexes System von Risiko – und Positivfaktoren.
Das Autonomietraining ist eine Interventionsmethode, die vor allem die problematischen psycho-sozialen Kommunikationsmuster analysiert und mit dem Krebspatienten neue innere und äußere Kommunikationsmuster erarbeitet.
Das Autonomietraining ist kein Ersatz für die modernen Krebstherapien (Chemotherapie, Bestrahlung, Immuntherapie, operative Entfernungen etc.), sondern eine notwendige psycho-soziale orientierte Ergänzung. Zahlreiche Einzelforschungen aus der Heidelberger Interventionsstudie zeigen, dass wenn es neben der Chemotherapie und Bestrahlung gelingt eine sehr gute Arzt-Patient-Kommunikation aufzubauen und durch das Autonomietraining eine gute innere Selbstregulation zu haben, sich die Überlebenschancen bei Krebs vervielfachen.
Aus diesen Erkenntnissen kann man Ihnen im Bezug auf Ihre Überlebenschancen dreierlei empfehlen:
1. in jedem Fall die Möglichkeiten der modernen medizinischen Krebstherapien zu nutzen
2. darüber hinaus aber auch darauf zu achten, dass Sie Ärzte finden, bei denen Sie ein gutes Gefühl in der Kommunikation bzw. der Arzt-Patient-Beziehung haben
3. und sich in ein Autonomietraining zu begeben, um zu sehen, ob Ihre innere Selbstregulation gestört wurde und wie sich diese wieder zu einer gesunden Kommunikation umwandeln kann.

Krebs-Chancen bietet Ihnen die Möglichkeit, diesen vernachlässigten psycho-sozialen Aspekt bei Krebs mit Hilfe des Autonomietrainigs anzugehen. Im Gegensatz zu vielen psycho-sozialen Angeboten ist das Autonomietraining anhand der fortschrittlichsten Forschung und Datenbank entwickelt worden, deren Wirksamkeit in zahlreichen Studien und weltweiten undabhängigen Wiederholungsstudien (Replikationsstudien) bestätigt worden ist.

Setting

Das Setting im Autonomietraining ist das Gespräch. In dem Gespräch versucht der Autonomietrainer, die psychosoziale Dynamik des Krebspatienten zu verstehen, um im zweiten Teil des Gesprächs mit dem Krebspatienten zusammen, eine alternative Kommunikation, Einstellungen und Verhaltensweisen zu suchen.

Dauer und Kosten

Das Autonomietraining umfasst in der Regel ein Gespräch, in Ausnahmefällen zwei bis drei Gespräche. Ein Gespräch dauert dabei ca. 90 Minuten. Die Kosten werden individuell besprochen und orientieren sich an der Situation des Krebspatienten.